Entstehung, Entwicklung und Konzeption

Das Naturgebiet unterlag seit seiner Entstehung im Jahr 1995 einem stetigen Wandel. Somit haben sich auch die Ziele und Tätigkeiten verändert. Im Folgenden möchten wir Ihnen daher einen kleinen Überblick über die Entstehungsgeschichte und die Konzeption unseres Projekts Naturgebiet geben.

Planung und Entstehung

Die Idee zur Entstehung des Naturgebiets entstand im Jahre 1995: Die ehemalige Gymnastikwiese der Schule sollte umgestaltet werden. Die damaligen dritten und vierten Schuljahre entwickelten die grundlegende Idee und entwarfen Pläne zur Umsetzung.

Ziel sollte es sein, aus der Wiese einen naturnahen Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu schaffen. Folgende Projekte wurden realisiert.

  • Teich als Lebensraum
  • Trockenmauer
  • Totholzhecke
  • Nutzgarten
  • Tiere auf dem Schulgelände
  • Pflanzen auf dem Schulgelände

Einen Eindruck über die Planungsphase und ersten Schritte können Sie in der Galerie auf der rechten Seite gewinnen.

Die Entwicklung

Im Vergleich zu seinen Anfängen hat sich das Naturgebiet stetig gewandelt, von der alten  Gymnastikwiese, hin zu einem vielfältigen Areal mit unterschiedlichsten Lebensräumen. Die ehemalige Wiese ist mittlerweile großflächig bewachsen und die großen, bis zu 15m hohen Bäume lassen den Ursprungszustand kaum noch erahnen.

Die Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen Jahren vielfältige Ideen umgesetzt und das Naturgebiet dementsprechend gestaltet. In den letzten Jahren haben dabei der Anbau von Obst und Gemüse, sowie die Umsetzung von Kunstprojekten, in und mit der Natur,  zunehmend an Bedeutung gewonnen. Aktuell finden sich somit unter anderem folgende Projekte auf dem 1500m² großen Gelände.

Lebensräume für Tiere und Pflanzen

  • 50m lange Totholzhecke
  • diverse Totholzstapel
  • Teich und Sumpfgebiet
  • Blumenwiesen
  • Wildwuchsfläche
  • Frühblüher-Flächen
  • Nistkästen für Vögel
  • Fledermauskästen

Anbau von Obst und Gemüse

  • Acker zur Anpflanzung von z.B. Karoffeln
  • Brombeerhecke
  • Himbeerhecke
  • Obstbäume: Pflaumenbaum, Apfelbaum, Kirschbaum
  • Obststräucher: Stachelbeeren, Johannisbeeren, Blaubeeren
  • Insgesamt ca. 15 m² Hochbeete

Kunst und Spiel

  • Weiden-Tipi
  • Tipi aus Stämmen
  • 5m langer Fühl-Pfad
  • Naturspiele
  • Kunstprojekte: Mährenfurt, Windspiele, Holzwesen und viele mehr

Konzeption und Ziele (Stand 2023)

Ein großer und bedeutsamer Teil unserer Bemühungen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung, findet durch das schuleigene Naturgebiet statt. Es wird durch die Schülerinnen im Rahmen fester Unterrichtsstunden aufgesucht und ist beispielsweise im Fach Sachunterricht fest im schuleigenen Lehrplan verankert. Darüber hinaus bildet es einen festen Bestandteil des Schullebens.

Die Wandelbarkeit des Naturgebiets ermöglicht es, auf die aktuellen gesellschaftlichen Themen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung einzugehen. Zurzeit steht daher der Anbau von Obst und Gemüse sowie das Thema Artensterben im Fokus, welches zentrale Themen der gesellschaftlichen Debatte im Bereich BNE aufgreifen. Mit dem Anbau von Obst und Gemüse erfahren die Kinder auf praktische Weise den Weg der ökologischen Lebensmittelherstellung und setzen ihn mit der konventionellen Landwirtschaft in Vergleich. Nach gemeinsamer Ernte, gemeinsamem Kochen und Essen ist bei den Schülerinnen und Schülern eine erhöhte Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln festzustellen, welche bewusst und unterbewusst in einem nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln und Ernährung mündet. Somit wird auch ein weiterer schulischer Schwerpunkt, die gesunde Ernährung und Lebensführung, durch das Naturgebiet gefördert. Zu der Thematik Artensterben haben die Schülerinnen und Schülerinnen und Schüler entschieden, das Naturgebiet auf seine Insektenfreundlichkeit zu prüfen und weitere Pflanzen anzusiedeln sowie Rückzugsmöglichkeiten für Insekten zu schaffen, da diese die Grundlage für viele weitere Lebewesen sind. Diese Eindrücke, Ideen und konkrete Möglichkeiten zur Umsetzung tragen sie als Multiplikatoren an ihre Familien weiter und vermitteln somit das Nachhaltigkeitsbestreben über die Grenzen der Schule hinaus. Im Zuge dieser Bemühungen hat sich im Jahre 2018 eine Schulimkerei geründet, die mit ihren Honigbienen als Botschafterinnen für die vielfältige Insektenwelt fungiert und sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Schullebens entwickelt hat.

Das Lernen und Arbeiten im Naturgebiet bietet aufgrund seiner direkten Erfahrbarkeit, die im Rahmen der praktischen und handlungsorientierten Durchführung von Tätigkeiten ermöglicht werden, eine große Chance für die Nachhaltigkeitsbildung. In der nahbaren Auseinandersetzung werden den Schülerinnen und Schülern Zusammenhänge zwischen ihren Handlungen als Mensch und der Natur deutlich. Dabei lernen sie einen nachhaltigen und ökologisch bewussten Umgang mit der Natur zu pflegen. Das Naturgebiet der Schule kann somit dazu beitragen, für zukünftige Generationen den Grundstein einer nachhaltigen Lebensweise zu legen.

An dieser Stelle soll noch eine weitere Besonderheit hervorgehoben werden. Das Naturgebiet trägt auch einen Beitrag zum sozialen Lernen und Demokratielernen bei. Die Schülerinnen und Schüler bestimmen bei der Gestaltung und Umsetzung von Projekten stets mit. Sowohl bei kleinen Entscheidungen vor Ort sowie bei der Abstimmung von größeren Projekten im Schulparlament. Stets bringen die Kinder sich ein und handeln im gemeinsamen Ideen- und Interessensaustausch die Gestaltung und Entwicklung ihres Lernortes aus. Auf diese Weise werden ihnen Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglicht und die Fähigkeit geschult sich in unserer demokratischen Gesellschaft einzubringen.

Um ein möglichst großes Spektrum im Bereich BNE aufgreifen zu können, ist die Kooperation und Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Experten unabdingbar. Seit Jahren erhalten wir Unterstützung durch den Natur- und Waldpädagogen Herr Lütjens und dem Imkerverein Herne in Person von Herrn Salomon. Darüber hinaus gibt es Treffen im Rahmen des BNE-Netzwerk-Herne und regelmäßigen Austausch im Rahmen von Fortbildungen , um sich gegenseitig zu inspirieren und zu unterstützen.

Auf die Möglichkeiten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung unseres Naturgebiets ist bereits eine Öffentlichkeit über die Schulgemeinschaft hinaus aufmerksam geworden. So wurde es als außerschulischer Lernort bereits durch Kindergärten und OGS-Gruppen anderer Schulen aufgesucht. Im Jahr 2019 haben wir für unser Naturgebietsprojekt die Auszeichnung als Schule für biologische Vielfalt der Vereinten Nationen (UN) erhalten.

Projekte und Vorhaben 2024

  • Aktionstag der Schulgemeinschaft: Projekttag zum „großen Gründschnitt“ und „Teichreinigung“
  • Projektwoche Biene
  • usw.